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Zwischen Identität und Rolle
Gibt es so etwas wie eine männliche Identität? Was macht einen Mann aus – und was nicht? Wir wollen unter die Lupe nehmen, wie männliches Rollenverständnis entsteht und welche Bilder die Gesellschaft im Angebot hat. In welche Schubladen wird Mann gesteckt, und wie wirken sie sich auf die Selbst- und Fremdwahrnehmung aus? Welche Rolle spielt sexuelle Gesundheit, nicht zuletzt bei jungen Männern?

Was bedeutet das: Männlich? Oder Männlichkeit? Sowohl der Begriff als auch das Reden darüber sind in die Jahre gekommen.
Um mit Jungen und Männern, mit Jugendlichen und Erwachsenen dazu geschlechterbezogen arbeiten zu können, hilft eine beschränkte Sicht auf „toxische“ Männlichkeit nicht weiter. Die Diskussionen der letzten Jahrzehnte über Männlichkeiten sind an deutlich wahrnehmbare Grenzen gestoßen und drehen sich im Kreis.

Ein Unbehagen wird besonders dort erkennbar, wo Männlichkeit an der Wirklichkeit gemessen wird. Zwar gibt es traditionelle Konzepte der Männlichkeit, aber ihre sozialisatorische Wirkkraft ist längst nicht mehr eindeutig.

Daher scheint es notwendig, Männlichkeit(en) anders und weiter zu denken: Gibt es eine, mehrere, viele männliche Identitäten? Warum und wie werden sie im Selbstverständnis von Jungen und Männern wirksam?

Sicher finden sich auch weiterhin Idealisierungen und Orientierungen, Geschlechter lösen sich nicht einfach auf. Deshalb muss heute gefragt werden, welche (weiteren) Männlichkeits-Figurationen sich identifizieren lassen. Erst dann zeigen sich neue Männ­lichkeitsbilder – und vielleicht sogar eine Mainstream-Männlichkeit, die kaum benannt oder reflektiert wird, aber gerade deshalb als die dominante zählen kann. Zudem wird in diesem Kontext die Rolle der Pornographie eingeordnet.

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