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Psychische Erkrankungen

Wenn Arbeit auf die Seele schlägt

Ar­beit ist für viele Menschen ein wich­tiger Be­stand­teil ihres Lebens, der für Wohl­be­fin­den und psy­chische Ge­sund­heit durch das Er­le­ben von per­sön­licher Pro­duk­ti­vi­tät, Kre­a­ti­vi­tät und Selbst­ver­wirk­li­chung ei­nen wich­tigen Pfei­ler dar­stellt. Doch Ar­beit kann auch zum Aus­lö­ser von Be­find­lich­keits­störungen und Krank­heit­en wer­den. Ar­beits­be­dingungen können in vie­ler­lei Hin­sicht die Ge­sund­heit ge­fähr­den: nicht nur kör­per­lich, son­dern auch psy­chisch. Das Pro­blem ist, dass ein seelisch krank­machender Job meist schwer zu er­kennen ist. Und an­ders als bei kör­per­lich ge­fährden­den Be­rufen, ist es auch schwie­riger, die Ur­sache zu be­he­ben: Mit ei­nem Schutz­helm oder ei­ner Atem­mas­ke ist es hier nicht getan.

 

Per­manen­ter Stress am Ar­beits­platz kann Krank­heit­en aus­lösen

Etwas mehr als jedem sechs­ten Ar­beits­un­fähig­keits­tag liegt ei­ne psychische Stö­rung oder Er­kran­kung zu­grun­de. Die Hinter­grün­de see­lischer Er­kran­kung­en sind zu­meist komplex und durch ver­schiedene Fak­toren ge­prägt. Mitt­ler­weile wur­den in zahl­reichen Stu­di­en je­doch ty­pische Fak­toren identi­fi­ziert, die auf die Arbeits­situa­tion als ei­nen be­deut­samen Ver­ur­sacher schlie­ßen las­sen:

  • Wan­del der Arbeits­welt: Auf­gaben wer­den kom­plexer, er­for­dern mehr Wis­sen und Ver­ant­wortung
  • Per­ma­nen­ter Zeit­druck und stän­dige Be­fürchtungen, Auf­ga­ben nicht zeit­ge­recht be­wältigen zu kön­nen
  • Angst vor Arbeits­platz­ver­lust und pre­käre Arbeits­ver­hält­nisse, bei­spiels­wei­se Leih- oder Zeit­ar­beit.
  • Nur gerin­ge oder kei­ne Mit­sprache­mög­lich­keiten bei der Auf­gaben- und Ar­beits­platz­ge­staltung
  • Man­geln­de Wert­schätzung durch Vor­gesetzte, so­wohl hin­sicht­lich Ent­lohnung, als auch hin­sicht­lich Rück­mel­dungen zur Ar­beits­leistung, Auf­stiegs­chan­cen, Wei­ter­bil­dungs­mög­lich­keiten.
  • Man­geln­de Un­ter­stützung durch Kolleginnen und Kollegen, schlech­tes Be­triebs­kli­ma, im Extrem­fall Mobbing.

 

Burnout: Wenn Körper und Seele an Grenzen stoßen

Wenn man im Be­ruf dau­er­haft un­ter Stress steht und au­ßer­halb der Ar­beit keine Er­ho­lung findet, kann dies zu einem Burn­out-Syn­drom füh­ren - einem Er­schöp­fungs­zu­stand ver­bun­den mit dem Ge­fühl, völlig aus­ge­brannt zu sein.

Häu­fig sind Per­sonen da­von be­trof­fen, die sich selbst zu viel zu­mu­ten und sich im Be­ruf be­wei­sen wol­len. Sie zie­hen sich aus dem Privat­leben zu­rück und de­fi­nie­ren sich stark über ih­re Leis­tung im Be­ruf. Kann die Ar­beit den Ver­lust der pri­va­ten Le­bens­qua­li­tät nicht mehr kom­pen­sie­ren, emp­fin­den die Be­trof­fe­nen sie nicht län­ger als Be­stä­ti­gung, son­dern eher er­schöpfend und be­las­tend. Sie füh­len sich frustriert, stump­fen zu­neh­mend ab und wer­den lust­los. Dau­ert diese Über­las­tung über einen länge­ren Zeit­raum an, stei­gert es die Chan­cen, dass psy­chische Stö­rung­en ent­ste­hen, bei­spiels­wei­se De­pressionen. Nicht nur Männer und Frauen in ver­ant­wortungs­vollen Füh­rungs­po­si­tionen sind be­trof­fen, es kommt in allen Be­rufs­grup­pen vor. Das Burn­out-­Syn­drom gilt nicht als eigen­stän­diges Krank­heits­bild, son­dern als Syn­drom, welches im Zusammen­hang mit ar­beits­be­zo­ge­ner Über­lastung steht. Je nach Aus­prä­gungs­grad be­dür­fen Men­schen mit Burn­out einer pro­fessionellen Be­hand­lung.

 

Zusammenfassung

  • Arbeit kann auch zum Auslöser von Befindlichkeitsstörungen und Krankheiten werden
  • Seelisch krankmachende Jobs sind meist schwer zu erkennen
  • Typische Faktoren sind Zeitdruck oder die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, mangelnde Wertschätzung von Vorgesetzten oder fehlende Unterstützung im Kollegium
  • Dauerhafter Stress auf der Arbeit kann zu einem Burnout führen

 

Letzte Aktualisierung: Mai 2023

Wissenreihe Männergesundheit - Burnout

Wo liegt die Grenze zwischen gelegent­­licher Überlas­tung, die sicher­lich jeder kennt, und dem Burnout-Syndrom? Der Rat­geber gibt Informa­tionen zu Ursachen, Symptomen und Wegen, der psychischen Erschöpfung entgegen zu wirken.

Betrieb­liche Gesund­heits­förderung - Seelische Gesundheit

Die Webseite des Bundes­­ministeriums für Ge­sund­heit bietet Infor­ma­tionen zur För­de­rung der see­lischen Ge­sund­heit im Rahmen der betrieb­­lichen Ge­sund­­heits­­för­de­rung.

Vorbeugung vor psychischer Erkrankung am Arbeitsplatz

Durch gezielte Präventions­maß­­nah­­men am Arbeits­platz kann die Zahl derer, die zum Beispiel unter dem Burn­out-Syndrom leiden oder an einer Depression erkranken, um ein Viel­faches reduziert werden. Das Portal für "psychische Gesundheit am Arbeitsplatz" (psyGA) liefert hierfür Handlungshilfen und Praxisinstrumente. 

Ratgeber Burnout

Der Ratgeber soll helfen, das Phänomen Burnout besser zu verstehen. Er richtet sich gleichermaßen an Betroffene, deren Angehörige und Freunde sowie alle Interessierten.

Herausforderung Schmerz

Die Deutsche Schmerz­gesell­schaft bietet Informationen wie psychische und soziale Faktoren, z. B. Stress am Arbeitsplatz, das Schmerz­­empfinden beein­­flussen und zur Entsteh­ung von chronischen Schmerzen beitragen können.