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Medikamente

Medikamente und Risikogruppen

Chronische oder auch akute Erkrankungen erfordern in der Regel eine Behandlung mit Medi­ka­menten. Ändern sich die Lebensumstände, müssen Nutzen und Risiko einer medi­ka­men­tösen Therapie neu betrach­tet werden. Auch das Alter eines Menschen kann eine wichtige Rolle spielen, gerade wenn es um die richtige Dosierung eines Wirk­stoffes geht.

 

Medikamente im Alter

Ein älterer Mensch wird durch­schnitt­lich von vier Ärzten bzw. Ärztinnen behandelt (Allgemeinarzt oder Inter­nist als Hausarzt, Frauenarzt bzw. Urologe, Augenarzt, Orthopäde o.ä.). So kommen nicht nur häufige, sondern auch eine Vielzahl unter­schied­licher Verordnungen aufgrund der vorliegenden Erkrankungen zu­stande.

Neben der Gefahr der Wechselwirkungen der Medikamente unter­ein­ander (s. Wechselwirkungen zwischen Medikamenten) spielt auch das Alter eines Menschen eine wichtige Rolle, wenn es um das Wirk­stoffverhalten im Körper geht.

So ist beispielweise die Aufnahme der Wirkstoffe etwas verringert, da sich der Magen bei älteren Personen nicht mehr so schnell bewegt. Dem­ent­sprechend gelangt der Wirkstoff etwas langsamer in den Darm, von wo aus er dann in den Blutkreislauf gelangt. Wichtiger als die Aufnahme­geschwin­digkeit ist jedoch die anschließende Verteilung im Körper. Die Menge an Körperwasser und Körperfett spielt - wie bei Kindern - eine entscheidende Rolle. Da die Wirkung des Medikaments durch zu wenig Wasser stark beeinflusst werden kann, ist es sehr wichtig, dass genügend Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich genom­men wird. Gerade älteren Menschen, die nur selten ein Durstgefühl entwickeln, fällt dies jedoch schwer.

Auch nehmen mit dem Alter die Leber- und Nierenfunktion ab. So arbeiten bei etwa einem Drittel bis der Hälfte der Menschen über 60 Jahre Leber und Niere nur noch eingeschränkt. Kommen zu diesen altersbedingten Ein­schrän­kungen noch krankhafte Veränderungen der beiden Organe hinzu, besteht die Gefahr einer Wirkstoffanreicherung. Dies ist meist dann der Fall, wenn die Einzeldosen schneller wieder eingenommen werden, als sie vom Körper abgebaut und ausge­schie­den werden können. So müssen bei älteren Personen manche Medika­mente geringer dosiert werden. Hinweise darüber finden sich häufig in der Gebrauchsinformation. Letztendlich entscheidet der behan­deln­de Arzt oder die behandelnde Ärztin über die Dosierung des einzu­neh­men­den Medikaments unter Berücksichtigung der Laborwerte.
 

Zusammenfassung

  • Das Alter eines Menschen spielt bei der Wirkung von Medi­ka­­menten eine wichtige Rolle, manche Mittel wirken bei älteren Menschen anders und länger als in jüngeren Jahren.
  • Die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten zur Behand­lung unterschiedlicher Erkrankungen können Wechsel­wir­kungen ver­ur­sachen
  • Veränderte Körperreaktionen nehmen Einfluss auf die Verteilung des Wirkstoffs
  • Ältere Menschen haben oft ein verringertes Durstgefühl. Die Wirkung von Medikamenten kann durch zu wenig Wasser stark beeinflusst werden
  • Organe wie Leber und Nieren arbeiten im Alter häufig weniger gut. Der Arzt/die Ärztin sollte darauf achten, Medika­mente individuell zu dosieren, damit sich im Körper keine unnötigen Wirkstoffe anreichern

 

Letzte Aktualisierung: Mai 2023

Wichtige Information

Die Inhalte auf dieser Webseite dienen der all­gemeinen Information und ersetzen keines­falls die Be­hand­lung durch die Ärztin­/­den Arzt und­/­oder die Beratung durch die Apothekerin­/­den Apotheker. Des Weiteren stellen sie keine Empfehlungen oder Be­wertungen von Therapie­ver­fahren dar. Im Bedarfs­fall sollte immer eine Ärztin­/­ein Arzt aufgesucht werden.

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