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Neue Ausgabe von "Krebs in Deutschland" erschienen
Im Jahr 2023 sind geschätzt etwa 241.400 Frauen und 276.400 Männer in Deutschland mit einer Krebserkrankung diagnostiziert worden. Etwa die Hälfte der Fälle betrafen die Brustdrüse (75.900), die Prostata (79.600), die Lunge (58.300) oder den Dickdarm (55.300). Die Sterblichkeit an Krebs ist in Deutschland bei rund 228.960 krebsbedingten Todesfällen in 2023 weiter rückläufig. Die altersstandardisierten Krebssterberaten sind in den letzten 25 Jahren bei Frauen um 21% und bei Männern um 31% gesunken. Die stärksten Rückgänge sind beim Magenkrebs und Darmkrebs zu verzeichnen.
Die genannten Zahlen stammen aus der neuen Ausgabe des Berichts "Krebs in Deutschland", der alle zwei Jahre als gemeinsame Publikation des Deutschen Krebsregister e.V. (DKR) und des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert Koch-Institut herausgegeben wird und auf Registerdaten sowie der amtlichen Todesursachenstatistik beruht.
Im Bericht werden die wichtigsten epidemiologischen Maßzahlen für 30 unterschiedliche Krebsarten und für Krebserkrankungen insgesamt dargestellt. Enthalten sind Angaben zur Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit sowie Darstellungen zur Verteilung der Tumorstadien und zu Überlebensaussichten. Erstmals gibt es eine kartographische Darstellung der Krebsinzidenz und -mortalität für die 38 NUTS-2-Regionen in Deutschland sowie Auswertungen nach Histologie (Gewebeart) oder Lokalisation. Des Weiteren wird beim Blut- und Lymphdrüsenkrebs die bisherige Einteilung erweitert und in einer Übersicht sowie detaillierter zu zwölf Einzeldiagnosen aus diesem Erkrankungsspektrum berichtet. Erstmalig werden auch Häufigkeiten meldepflichtiger Tumoren, die nicht als "bösartig" eingestuft werden, in einem eigenen Kapitel dargestellt. Dies sind u.a. fortgeschrittene Krebsvorstufen (in situ-Tumoren) und gutartige Tumoren des zentralen Nervensystems. Ergänzt werden die Auswertungen durch kurze Texte zu den wesentlichen Risikofaktoren.
Das Zentrum für Krebsregisterdaten am RKI (ZfKD) schätzt und analysiert regelmäßig die Zahl jährlich neu aufgetretener Krebserkrankungen in Deutschland anhand der Daten aus den Landeskrebsregistern. Mit der Novellierung des Bundeskrebsregisterdatengesetzes durch das "Gesetz zur Zusammenführung von Krebsregisterdaten" im August 2021 wurden die Aufgaben des ZfKD erweitert. Seit 2023 werden, beginnend mit dem Diagnosejahr 2020, auch wesentliche Daten aus der seit einigen Jahren bundesweiten klinischen Krebsregistrierung (insbesondere zur Therapie und zum Krankheitsverlauf) an das ZfKD übermittelt. Da die Übermittlungsfrist für die Landeskrebsregister um ein Jahr verkürzt wurde, ist bei der aktuellen 15. Ausgabe ein Dreijahreszeitraum ausgewertet worden und umfasst bereits das Jahr 2023, damit ist der Bericht aktueller als bisher. Der nächste Bericht zum Zeitraum 2024/2025 wird 2027 erscheinen.
Zitiert nach einer Pressemitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) vom 16.12.2025