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Männergesundheit: Zwischen Selbstbild und Wirklichkeit
- forsa-Studie: Männer reden selten über psychische Belastungen
- vor allem Männer zwischen 35 und 49 Jahren betroffen
- toxische Männlichkeitsbilder noch immer verbreitet
Wie steht es um die Gesundheit von Männern? Dieser Frage ist die hkk Krankenkasse in einer repräsentativen forsa-Umfrage mit über 1.600 Teilnehmenden nachgegangen, darunter rund 1.000 Männer. Das Ergebnis: Zwar bewerten viele Männer ihren Gesundheitszustand positiv, doch im Umgang mit psychischen Belastungen sind sie auffallend zurückhaltend.
Schweigen statt sprechen: Männer bleiben mit Sorgen oft allein
Nur 57 Prozent der Männer sprechen mit ihrer Partnerin oder Familie über ihre Sorgen (Frauen: 65 Prozent), im Freundeskreis sind es sogar nur 45 Prozent (Frauen: 59 Prozent). 44 Prozent der Männer geben an, dass es ihnen schwerfällt, über Gefühle zu sprechen; 36 Prozent fürchten, nicht verstanden oder abgewertet zu werden. Viele ziehen sich zurück und versuchen, Probleme allein zu bewältigen (37 Prozent). Der Bremer Psychotherapeut Ralf Hillebrandt-Tasmim erklärt: „Wer sagt, es gehe ihm psychisch nicht gut, gilt schnell als schwach oder krank. Das widerspricht traditionellen Männlichkeitsbildern.“ Zudem entstünde mit diesem Eingeständnis der Druck, etwas verändern zu müssen – davor schrecken viele zurück.
Nur 16 Prozent der Männer nehmen professionelle Hilfe in Anspruch. „Das muss nicht unbedingt an mangelnder Bereitschaft liegen, sondern auch an hohen Hürden – etwa lange Wartezeiten, unflexible Sprechzeiten, komplizierte Terminvergaben. Wir brauchen mehr niedrigschwellige, digitale und männergerechte Angebote“, fordert Altgeld.
Link zur Studie und zu den Interviews: www.hkk.de/presse/studien-und-reports
Zitiert nach einer Pressemitteilung der hkk Krankenkasse vom 22.05.2025