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Sucht und Suchtprävention

Meldungen zu Thema

Glücksspielatlas Deutschland 2023 veröffentlicht

Überblickswerk bietet umfassende Sammlung zu Zahlen, Daten und Fakten
Etwa jede*r dreizehnte Glücksspieler*in entwickelt durch die Teilnahme an Automatenspielen, Sportwetten und anderen Glücksspielen gesund­heitliche, finanzielle oder auch soziale Probleme. In vielen Fällen sind diese so massiv, dass Familien zerstört und Existenzen ver­nichtet werden.

Der heute veröffentlichte „Glücksspielatlas Deutschland 2023: Zahlen, Daten, Fakten“ bietet eine kompakte und anschauliche Darstellung aller relevanten Aspekte des Querschnittthemas Glücksspiel. Mit dem Glücksspielatlas für Deutschland liegen die relevanten Zahlen, Daten und Fakten nun in einem Werk gebündelt vor. Es wurde wissenschaftlich fundiert und auf Grundlage aktueller Publikationen von Expert*in­nen des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD Hamburg) und der Arbeitseinheit Glücksspielforschung der Univer­sität Bremen erarbeitet und herausgegeben. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) fungiert als Mitherausgeberin.

Der Glücksspielatlas 2023 beantwortet u. a. diese Fragen für Deutschland: Was kennzeichnet das aktuelle Glücksspielangebot? Welche spieler- und jugendschützenden Regeln gelten? Welchen Umfang hat der Glücksspielmarkt? Wie viele und welche Personen nehmen am Glücksspiel teil? Was sind Glücksspielstörungen und wie viele Personen sind von ihnen betroffen? Welche Maßnahmen des Spielerschutzes versprechen Wirksamkeit? Von wem werden Hilfeangebote in Anspruch genommen? Welche politischen Prozesse sind im Glücksspielbereich wahrnehmbar?

Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen: „Mit dem nun vorliegenden Glücksspielatlas 2023 werden alle zentralen Daten und Fakten rund um das Glücksspiel gebündelt. Damit bekommen wir jetzt eine gute Grundlage für die Diskus­sion über den richtigen Umgang mit dem Glücksspiel und seinen Folgen. Und die brauchen wir dringend! Dass Glücksspielangebote mit schnellen und teils hohen Geldgewinnen locken, ist hinlänglich bekannt. Aber wie hoch das Suchtrisiko wirklich ist – und zwar ab dem ersten Spiel –, das weiß kaum jemand, auch nicht in der Politik. Wir brauchen dringend wirkungsvollere Maßnahmen gegen das illegale Auto­maten- und Onlinespiel. Und gerade bei Sportwetten sollten der Werbung schnellstmöglich engere Grenzen gesetzt werden. Es muss einfach Schluss sein mit den Sportwetten-Spots vor, nach und während der Sportberichterstattung selbst im Nachmittags- und Frühabend­programm. Niemand will das, niemand braucht das und niemandem tut das gut. Baustelle Nummer drei sind die sogenannten Lootboxen in Onlinespielen. Wenn Jugendliche in scheinbar harmlosen Games gezielt auf das Spiel mit Geld und vermeintlichem Glück gelockt werden, dann stimmt etwas nicht. Auch hier brauchen wir in Deutschland wirkungsvolle Jugendschutzregelungen.“

Christian Schütze, Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung Hamburg: „Der Glücksspielatlas 2023 schließt eine Lücke. Er nimmt die unterschiedlichen, aber miteinander verwobenen Bereiche Glücksspielangebot, -recht, -nachfrage, -sucht und -prävention gemein­sam in den Blick. Das geschieht sachlich, überblicksartig und anschaulich mit vielen Illustrationen. Damit bietet er für Entschei­der*in­nen und alle Interessierten einen leichten Zugang zu den wichtigen Fakten in diesem umstrittenen Politikfeld.“

Einige wesentliche Fakten aus dem Glücksspielatlas 2023:

  • 30 % der Bevölkerung in Deutschland nehmen an Glücksspielen teil (2021). Im Jahr 2007 betrug dieser Anteil noch 55 %.
  • 2,3 % der Bevölkerung haben eine Glücksspielstörung – von allen Glücksspielenden sind dies 7,7 % oder in absoluten Zahlen ca. 1,3 Millionen Personen.
  • Vier von zehn Teilnehmenden an Geldspielautomaten weisen eine Glücksspielstörung auf.
  • Die Nachfrage von Online-Glücksspielenden nach ambulanten Hilfeangeboten ist in den vergangenen fünf Jahren stark angestiegen.
  • Wirksamen Spielerschutz versprechen v. a. verhältnispräventive Maßnahmen. Sie verändern den Rahmen, in dem Glücksspiele angeboten werden. Hierzu zählen in erster Linie Verfügbarkeitsbeschränkungen, wie spürbare Angebotsbeschränkungen oder die Spielersperre.
  • Glücksspielanbieter haben einen rechtlichen Sicherstellungsauftrag für den Spieler- und Jugendschutz. Sie sind also verpflichtet, Spieler- und Jugendschutz wirksam zu erreichen.

Dr. Tobias Hayer, Universität Bremen, Arbeitseinheit Glücksspielforschung: „Eine zentrale Aufgabe ist es, die mit Glücksspielen einhergehenden Suchtgefahren einzudämmen. In diesem Zusammenhang bietet der Glücksspielatlas 2023 wichtige Orientierungspunkte, welche präventiven Ansatzpunkte aber auch welche Maßnahmen des Spielerschutzes sich hier als zielführend erweisen. Darüber hinaus beinhaltet er einen kompakten Überblick über alle Anlaufstellen im Hilfesystem für Personen mit einer Glücksspielproblematik und ihre Angehörigen“.

Christina Rummel, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS), Hamm: „Diskussionen zum Thema Glücksspiel leiden oftmals daran, dass Informationen nur ausschnitthaft, veraltet oder auch interessengeleitet herangezogen werden. Der Glücksspielatlas Deutschland 2023 eignet sich hervorragend als sachgerechte und fundierte Informationsquelle sowohl für die Fachwelt und die Politik als auch für eine interessierte Öffentlichkeit.“

Bezugsmöglichkeiten
Der Glücksspielatlas Deutschland 2023. Zahlen, Daten, Fakten“ steht auf den Websites der DHS und des ISD zum kostenlosen Download zur Verfügung:

In Kürze kann die Printversion des Glücksspielatlas Deutschland 2023 kostenlos über das DHS-Bestellcenter geordert werden (begrenzte Stückzahlen, solange Vorrat reicht):

Der Glücksspielatlas Deutschland 2023 wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) finanziell gefördert.

Ansprechpartner*innen der herausgebenden Institutionen

Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung, Hamburg: Christian Schütze M.A.

Universität Bremen, Arbeitseinheit Glücksspielforschung: Dr. Tobias Hayer

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., Hamm: Christina Rummel

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen vom 13.11.2023

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