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Gesunder Schlaf

Schlafapnoe (Atemstörungen beim Schlaf)

Etwa 5 Prozent der Männer erkranken an einem sogenannten obstruk­tiven Schlafapnoe-Syndrom. Ärzte und Ärztinnen verstehen darunter das Aussetzen der Atmung über mindestens 10 Sekunden. An einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom leiden vermehrt Männer im Alter von 40 bis 65 Jahren. Besonders Menschen mit Übergewicht, Fehl­bil­dungen im Kiefer-Rachenraum sowie gedrungenem Körperbau haben ein erhöhtes Risiko zu erkranken. Alkoholkonsum kann die Symptome verschlimmern.

 

Anzeichen

Das wahrscheinlich auffälligste Symptom ist lautes und unregel­mäßiges nächtliches Schnarchen. Beobachtet Ihre Partnerin oder Ihr Partner außerdem nächtliche Atem­aus­setzer und empfinden Sie tags­über eine starke Müdigkeit, sind dies weitere typische Symptome einer Schlaf­apnoe. Durch die Atemaus­setzer kommt es zu einem gefähr­lichen Sauer­stoff­abfall im Blut, zusätzlich sinken Puls und Blutdruck. Daher schlägt das Atemzentrum im Gehirn Alarm und lässt den Betroffenen kurz erwachen (Arousals).

Weitere Symptome einer Schlafapnoe können sein:

  • nächtliches Schwitzen
  • häufiges Wasserlassen
  • plötzliches Erwachen mit Herzrasen und Luftnot
  • trockener Mund oder Hals beim Aufwachen
  • Kopfschmerzen am Morgen
  • Konzentrationsstörungen
  • (schlecht einzustellender) Bluthochdruck


Haben Sie den Verdacht, an einer Schlafapnoe zu leiden, können Sie im Schlaflabor testen lassen, ob sich nachts Ihre Atmung verändert und dadurch den Schlaf stört.

 

Diagnose

Wenn der Verdacht auf eine Schlafapnoe besteht, wird zunächst mit einem kleinen mobilen Messgerät eine sogenannte Polygraphie durch­geführt. Dabei werden in häuslicher Umgebung während des Schlafes die wichtigsten körperlichen Merkmale wie Atemfluss, Herzschlag oder Schnarchgeräusche gemessen. Unter Umständen wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin Sie anschließend in ein Schlaflabor überweisen.

Dort verbringen Sie ein bis zwei Nächte, in denen Sie während des Schlafes mithilfe von Elektroden an Aufzeichnungsgeräte ange­schlos­sen werden. Diese messen die Hirnströme (EEG) und die Aktivität des Herzens (EKG), die Körperposition, die Augenbewegungen, die Muskel­spannung am Kinn, den Atemfluss an Mund und Nase, die Atmungs­an­strengung an Brust und Bauch sowie die Sauer­stoff­sättigung des Blutes.

Außerdem werden Schnarchgeräusche durch ein Mikrofon am Kehlkopf aufgenommen. Unter Umständen wird Ihr Schlaf auch auf Video aufge­zeichnet, darüber informiert Sie das Personal aber im Vorfeld. Die Regis­trierung der Hirnaktivität und der Körperfunktionen zeigt, wann und wie lange Sie sich in welchem Schlafstadium befinden und ob eine Atemwegstörung im Schlaf vorliegt. Der Arzt / die Ärztin kann dann anhand der Werte am nächsten Tag die Art und den Schweregrad einer Schlaf­störung bestimmen.

 

Behandlung

Menschen mit einer unbehandelten Schlafapnoe haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt, einen Schlag­anfall oder eine Herzrhythmus-Stö­rung zu bekommen. Auch die Wahr­schein­lichkeit für eine Depres­sion steigt. Als Standardtherapie gilt die Behandlung mit einer Atem­maske, die sogenannte CPAP-Behandlung, die mit Überdruck dafür sorgt, dass die Atem­wege im Schlaf offen bleiben.

Für weniger schwere Fälle kann auch eine Unterkieferschiene infrage kommen. Sie wird wie eine Spange im Mund getragen und schiebt den Unterkiefer nach vorne. Dies soll verhindern, dass die Zunge zurückfällt und dadurch die Atemwege verengt.

Zudem gibt es verschiedene Operationen, die eine Schlafapnoe erleich­tern sollen. Allerdings gibt es bislang wenige Studien zum Nutzen der einzelnen Operationsmethoden.

 

Auch Sie selbst können einiges dazu beitragen, um Ihre Schlafapnoe zu lindern, indem Sie unter anderem Übergewicht vermeiden, denn das Fettgewebe im Rachenraum verengt die Atemwege. Zudem hilft es manchmal, den Kopf höher zu lagern, um die Atmung in Rückenlage zu erleichtern.

 


Schnarchen

Wieviele Menschen während des Schlafes Schnarchen ist nicht genau bekannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass 20 bis 50 Prozent der Männer im mittleren und höheren Lebensalter betroffen sind.

 

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Ursachen

Die Schnarchgeräusche entstehen meist im Rachenraum. Während des Schlafes entspannen sich die Atemwege, wodurch sich die oberen Atemwege verengen. Durch das schnellere Atmen fangen die Gewebe­weich­teile im Gaumen an zu vibrieren und die typischen Geräusche entstehen. Ein erhöhtes Körpergewicht, zunehmendes Alter, Alkohol­konsum und Rauchen sowie körperliche Besonderheiten im Nasen- und Rachenraum beeinflussen Atemwege und Atmung und können so die Wahrscheinlichkeit für regelmäßiges Schnarchen erhöhen. Je nach Köperlage, Alkoholkonsum oder dem Wechsel von der Nasen- zur Mund­atmung können sich Klang, Dauer und Lautstärke des Schnarchens verändern.
 

Folgen

Das Schnarchen kann ein Symptom für die obstruktive Schlafapnoe sein, muss es aber nicht. Doch auch wenn keine gesundheitlichen Folgen durch regelmäßiges Schnarchen entstehen, kann es die Lebens­qualität erheblich einschränken. Häufig wachen die Betroffenen nachts durch ihr eigenes Schnarchen auf und leiden am Morgen an einem trockenen Rachen. In den meisten Fällen sind es jedoch die Partnerin oder der Partner, die unter dem Schnarchen leiden. In vielen Fällen fühlen sie sich durch das Schnarchen gestört und können selbst nicht schlafen.
 

Diagnose und Behandlung

Durch ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt/der Ärztin, häufig unter Einbeziehung der Partnerin/des Partners sowie eine körperliche Unter­suchung, kann festgestellt werden, ob das Schnarchen ein Anzeichen für eine Erkrankung ist. Sollte dies der Fall sein, schließen sich weitere Untersuchungen an. Ist das Schnarchen kein Hinweis auf eine Erkran­kung, ist eine medizinische Behandlung eigentlich nicht notwendig. Ihnen stehen jedoch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wenn Sie Ihr Schnarchen behandeln lassen wollen:

  • Veränderung des Lebensstils: Häufig tritt Schnarchen in Zusammen­hang mit Übergewicht auf. Durch ein verringertes Körpergewicht kann oft auch das Schnarchen reduziert werden. Zudem sollten Sie den Konsum von Alkohol am Abend vermeiden sowie auf Nikotin und Schlafmittel verzichten. Einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus einzuhalten und die Regeln zur Schlafhygiene zu beachten, können ebenfalls sinnvoll sein.
  • Bissschiene für den Unterkiefer: Dadurch wird der Rachenraum gestrafft; jedoch sind regelmäßige Kontrollen notwendig um Verän­derungen im Gebiss festzustellen.
  • Operation: Dabei kommen besonders Verfahren mittels Laser oder der Radiofrequenzchirurgie sowie Weichgaumenimplantate zum Einsatz, um überschüssige Schleimhaut zu entfernen oder Gewebe im Gaumenbereich zu versteifen. Die Eingriffe können das Schnarchen verringern bzw. sogar beenden. Allerdings ist in einigen Fällen eine erneute Behandlung zu einem späteren Zeit­punkt not­wendig. Bei Personen mit Übergewicht sind diese Behand­lungs­methoden häufig weniger wirksam.
  • CPAP-Maske: Die Beatmung durch die CPAP-Maske wird bei einer obstruktiven Schlafapnoe angewendet. Das Schnarchen wird dadurch beendet. Die Therapie wird nicht empfohlen, wenn keine medizinische Begründung vorliegt.

Darüber hinaus werden zahlreiche weitere Verfahren angeboten, um Schnarchen zu behandeln. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Medikamente, Schnarchsprays oder -kissen sowie Weckapparate und ähnliches funktionieren. Auch ein abschwellendes Nasenspray sollten Sie vermeiden. Zwar kann es die Ausprägung des Schnarchens beeinflussen, bei dauerhaftem Einsatz aber zu Abhängig­keit und einer Schädigung der Nasenschleimhaut führen. In jedem Fall sollten Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin sprechen, ob eine Behand­lung Ihres Schnarchens notwendig ist und welche Behand­lungs­mög­lich­keiten sinnvoll sind.

 


Zusammenfassung

  • Besonders Männer zwischen 40 und 65 Jahren erkranken an einer Schlafapnoe. Übergewicht und Fehlbildungen im Rachenraum können das Risiko einer Erkrankung erhöhen
  • Menschen mit einer Schlafapnoe haben ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden
  • Die wichtigsten Symptome einer Apnoe sind lautes und unregelmäßiges Schnarchen, Atemaussetzer und Übermüdung am Tag. Alkohol kann die Symptome verschlimmern
  • Eine Atemmaske kann die Symptome einer Apnoe lindern. In manchen Fällen ist auch eine Operation möglich
  • Um eine Schlafapnoe zu lindern, sollten Sie Übergewicht vermeiden und beim Schlafen den Kopf höher legen

 

Letzte Aktualisierung: Juli 2023

Schlaf­be­zogene Atmungs­störung­en bei Er­wachsen­en

Die S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlaf­störungen be­handelt unter anderem das Thema "Schlaf­bezogene Atmungs­störungen bei Erwachsenen".

Patientenratgeber Schnarchen

Zwischen 20 und 50 Prozent der Männer im mittleren und höheren Lebens­alter schnarchen. Auch wenn das Schnarchen meistens harmlos ist, kann es zu einer erheb­lichen Belas­tung und Einschrän­kung der Lebens­qualität führen. Der Patientenratgeber gibt wichtige Hinweise zur Diagnose und Behand­lung.

Was passiert im Schlaf­labor?

Wenn Schlaf­stör­ung­en sehr lange an­dauern und die bis­herige ärzt­liche Be­rat­ung und Unt­er­such­ung ohne Er­geb­nis ge­blieb­en sind, folgt meist eine Unter­such­ung im Schlaflabor.

Bund­es­ver­band für Schlaf­ap­noe und Schlaf­stör­ung­en

Der BSD versteht sich als bund­es­weit wirkende Dach­orga­ni­sation für alle Selbst­hilfe­gruppen, die sich der Be­troffenen mit Schlaf­ap­noe-Syn­drom oder mit Schlaf­stör­ung­en im weit­esten Sinne an­nehm­en.

Bund­es­ver­band Gemein­nützige Selbst­hilfe Schlaf­ap­noe

Die Gemein­nützige Selbst­hilfe Schlaf­ap­noe Deutsch­land e.V. (GSD) ist ein bund­es­weiter Zusammen­schluss von Menschen mit Schlaf­problemen, speziell Schlaf­ap­noe, und ihren An­ge­hörigen.